Mehrweg
Hinweise zur rückstandslosen Entfernung von Etiketten und Kleber beim Waschvorgang von Mehrwegbehältern aus Glas
Damit bei Mehrwegbehältern aus Glas der Aufkleber bzw. das Etikett und auch der Kleber in der Waschmaschine vollständig entfernt werden können, sollte folgendes beachtet werden:
1. Laugenlöslichkeit
Die wichtigste Voraussetzung zuerst: Sowohl Aufkleber/Etiketten, als auch der Kleber bzw. der Nassleim müssen laugenlöslich sein! Nur dann lassen sie beim Waschvorgang die Glasbehälter rückstandsfrei reinigen.
2. Etikett: Einfluss von Druckfarbe, Schutzlack und Heißfolienprägung
Komponenten wie Heißfolienprägung, Lack oder Druckfarbe versiegeln die Oberfläche des Etiketts und erschweren es der Laugenlösung in die Papierfasern einzudringen, um den Klebstoff abzulösen. Auch (vor allem bei Digitaldrucksystemen wie z.B. Indigo) aufgebrachte Primer versiegeln die Oberfläche des Materials zusätzlich. Je höher also der Anteil solcher Komponenten auf dem Etikett ist, desto schwerer wird die spätere Ablösung. Bei #Haftetiketten bzw. #Selbstklebeetiketten, die später durch eine Laugenlösung wieder abgelöst werden sollen, muss deshalb auf vollflächigen Lack und Folienkaschierung verzichtet werden. Weiterhin empfiehlt es sich, Flächen aufzurastern und Formate der Heißfolienprägung nicht zu groß zu gestalten. Am geeignetsten für Mehrweg sind immer noch die traditionellen #Nassleimettiketten.
3. Waschmaschine
Das rückstandsfreie Entfernen der Etiketten, auch Selbstklebeetiketten wird durch ein warmes Laugenbad gewährleistet. Temperatur, Laugengehalt und Verweildauer im Laugenbad richten sich nach Empfehlung der Kleberherstellers. Bei #Selbstklebeetiketten sind es idR. 1-1,5% Lauge bei einer Temperatur von 60-80°C und zehn bis fünfzehn Minuten Einwirkzeit, je nach Hersteller. Bei unbedruckten #Nassleimetiketten kann die Ablösung des Etiketts bereits nach einer Minute möglich sein. Die Eigenschaften des Etikettenpapiers sowie die oben genannten Behandlungen der Oberfläche können die Ablösezeit beeinflussen und ggf. verlängern.
4. Rücklauflogistik: Lagerung von Altglas
Voraussetzung für das Ablösen der Etiketten von Altglas ist eine sachgerechte Lagerung. Optimal ist eine trockene und vor Witterungseinflüssen geschützte Lagerung. Speziell auf Witterungseinflüsse reagieren die Klebstoffe bei #Haftetiketten bzw. #Selbstklebeetiketten sehr schnell. Außerdem kann Regen zu einer Anlösung des Klebers und bei anschließender Trocknung zu einer permanenten Haftung führen. Grundsätzlich gilt: Je länger das Leergut gelagert wird, desto schwerer gestaltet sich die spätere Ablösung der Haftetiketten. Bei ordnungsgemäßer Lagerung kann man von einer optimalen Haftung des Klebers von etwa 12 Monaten nach Etikettierung ausgehen.
Eine Garantie zur Ablösbarkeit kann aufgrund der unterschiedlichen Einflussfaktoren und Materialeigenschaften nicht gegeben werden.
Für #Naßleimetiketten gelten die oben beschriebenen Hinweise zur Lagerung entsprechend. Die Lagerfähigkeit der Etiketten ist natürlich deutlicher länger, da ja kein Kleber aufgebracht ist. Bei sachgerechter Lagerung sind Papieretiketten viele Jahre haltbar.
5. Lagerung der Etiketten
Auch die Lagerung der Etiketten vor dem Aufbringen auf den Behälter hat einen Einfluss auf die spätere Ablösbarkeit. Hier gilt
– optimale Lagerung der Etiketten/Aufkleber
(20-23°C, 50-55% rel. Luftfeuchte)
– Lagerung dunkel (auch Neonröhren strahlen im UV Bereich)
– Lagerzeit der Etiketten möglichst kurz
6. Selbstklebende PP-Etiketten (No-Label-Look)
Das Abwaschen muss von Fall zu Fall betrachtet werden. Aus ökologischer Sicht sollten PP-Klebeetiketten jedoch vermieden werden, da das Recycling abgewaschener Etiketten für Papier gut etabliert ist und sortenreine Materialien erfordert.